Mit der Spende von 13 700 Euro aus dem Rundenergebnis des Donaueschinger Stadtlaufs kann die Albert-Schweitzer-Klinik in Königsfeld Therapiegeräte speziell für erwachsene Mukoviszidosepatienten
anschaffen. Oberärztin Susanne Heyder probiert eines der Geräte aus. Von links Stefan Zimmermann, Silvia Kunz, Ralf Ruchlak, Harald Rettenmaier (AOK), Gerhard Vetter (Sparkasse Schwarzwald-Baar)
und der Chefarzt der Lungenfachklinik, Bernd Mössinger. Foto: Sprich Foto: Schwarzwälder-Bote
Beim Schutzengellauf in Donaueschingen zugunsten mukoviszidosekranker Kinder haben die 1300 Starter im August knapp 13 700 Runden erlaufen.
Donaueschingen/Königsfeld. Die Sparkasse Schwarzwald-Baar und die AOK-Gesundheitskasse spendeten für jede gelaufene 1,1 Kilometer lange Runde einen Euro. Jetzt übergaben die Initiatoren des Laufs, Silvia Kunz und Stefan Zimmermann, die Spende an die Mediclin Albert-Schweitzer-Klinik in Königsfeld. Damit sollen Sportgeräte speziell für erwachsene Mukoviszidosepatienten beschafft werden.
Die medizinische Einrichtung ist seit eineinhalb Jahren im Aufbau eines Reha-Programms für erwachsene Mukoviszidose-Betroffene.
"Während die Rehaversorgung von Kindern mit Mukoviszedose sehr gut ausgebaut ist, beispielsweise die Nachsorgeklinik in Tannheim, gibt es bislang nur sehr wenig Reha-Kliniken für erwachsene Mukoviszidosepatienten", erklärt Susanne Heyder. Die Oberärztin der Pneumologie ist ausgewiesene Spezialistin auf dem Gebiet der Mukoviszidose.
Wie sie sagt, steigt die Lebenserwartung der Mukoviszidosepatienten dank der Forschung und der Reha-Einrichtungen für Kinder stetig an. "Bis 2025 erwarten wir einen Anstieg um 50 Prozent im Erwachsenenbereich." Allerdings wächst das Reha-Angebot für Erwachsene nicht im selben Umfang.
"Als Erwachsener wird man ins Nirwana geschickt", beschreibt die Medizinerin die Situation. Deutschlandweit gebe es nur fünf Kliniken, die Erfahrung in der Behandlung für Erwachsene mit Mukoviszidose haben." Die Albert-Schweitzer-Klinik richtet sich deshalb speziell für die Reha von erwachsenen Mukoviszidosepatienten ein.
Derzeit können maximal vier Mukoviszidosepatienten stationär in die Klinik für Atemwegserkrankungen an der Mediclin Albert-Schweitzer-Klinik aufgenommen werden. "Wir wollen aber sukzessive Erfahrungen sammeln und uns nach und nach breiter aufstellen", sagt der kaufmännische Direktor der Klinik, Ralf Ruchlak. Die Mitarbeiter der Klinik seien hoch motiviert, sich im neuen Aufgabenfeld zu engagieren.
Mit der Spende aus dem Donaueschinger Stadtlauf werden spezielle Therapiegeräte beschafft, die ausschließlich den Mukoviszidosepatienten zur Verfügung stehen. "Diese Geräte sind transportabel und können auch auf das Zimmer des Patienten gestellt werden, damit dieser dort seine Trainingseinheiten absolvieren kann", wie Susanne Heyder sagt.
Aufgrund ihrer schweren Erkrankung bedürfen die Patienten eines besonderen Betreuungskonzeptes. Sport sei eine etablierte Therapie, ebenso wie Medikamente, Atemtraining und Inhalieren, so die Medizinerin. Bei den Sportgeräten handelt es sich um eine Kombination aus Fahrradergometer und Stepper.
Gerhard Vetter von der Sparkasse Schwarzwald-Baar dankte den Initiatoren Silvia Kunz und Stefan Zimmermann und dem gesamten Team, das hinter dem Donaueschinger Stadtlauf steht. "Sie leisten damit eine sehr wertvolle Arbeit." Gleichzeitig sicherte er die Unterstützung der Sparkasse für das kommende Jahr zu.
Mukoviszidose ist eine erbliche, unheilbare Stoffwechselerkrankung. Die Krankheit äußert sich unter anderem in chronisch quälendem Husten, häufigen Lungenentzündungen und Atemnotsituationen. In Deutschland leiden 8000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene an Mukoviszidose. Der Termin für den nächsten Donaueschinger Stadtlauf, der wiederum zu Gunsten mukoviszidosekranker Menschen geht, ist am Samstag, 4. August 2018.
link zum Bericht: http://www.schwarzwaelder-bote.de